Motto:

Bild
erzählt vom Licht
im Maler
ein Tänzer
aus Schatten und Spannung
atmet Formen aus
farbigem Sauerstoff
fragt nach dem Licht
in uns


Andreas Pohl
Lebenslauf:

Biographie

  • 1937 geboren in Berlin,
  • 1956 Abitur,
  • 1957 – 1959 Studium der Kunst und Pädagogik in Bremen,
  • 1959 – 1999 Lehrerin in Sonderpädagogik u.a. in der Schweiz,
  • 1964 – 1975 intensive Arbeit und Seminare in Spielzeug, Märchen, Ernährungswissenschaft, textiler Gestaltung, Pflanzenfärben und Weben,
  • 1993 – 1994 Lehrerfortbildung,
  • ab 2000 freie Malerei.

Studienreisen: England, Irland, Norwegen, Dänemark, Frankreich, Spanien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Bulgarien, Türkei, Holland, Australien, Neuseeland, Vanuatu, Fiji, Krim, Kreta, Lanzarote, Madeira und Korsika.

Werden & Wirken:

Künstlerisches Leben

Roswitha Clages, wurde 1937 in Berlin in eine Künstlerfamilie hineingeboren.

Mit 21 Jahren stellte sie das erste Mal aus. Dies war in Pesaro – Italien; im Geburtshaus von keinem Geringeren als dem berühmten Komponisten Rossini. Weitere 23 Jahre sollten dann allerdings vergehen, bis die studierte Künstlerin und Pädagogin ihre Ausstellungstätigkeit endlich so intensivieren konnte wie es ihrem unendlichen Schaffensdrang entsprach. Sie zog – immer begleitet von der Kunst – ihre drei Kinder groß, bildete sich fort und arbeitete bis zu ihrer Pensionierung als Sonderschulpädagogin.

Die Kunst wurde zum Lebensinhalt und so kam es, dass sie gemeinsam mit ihrer Mutter Luma Clages, mit der sie unter einem Dach lebte, bereits Ende der 80er Jahre ausstellte. Diese regelmäßigen Ausstellungen in den eigenen Räumen, welche sie in ihrer Vita mit „Lesmona“ betitelte, etablierten sich schnell und wurden 20 Jahre in der Szene der Kunstliebhaber eine feste Größe.

Darüber hinaus stellte Roswitha Clages ihre Werke auch in Galerien und anderen Orten im In- und Ausland aus.

Ihre Vorbilder waren Expressionisten wie Emil Nolde und August Macke und in einigen ihrer Arbeiten wird man auch an Edvard Munch erinnert. Nur sind die Werke von Roswitha Clages lebensfroh und heiter. Sie geht so, mit Liebe auf die Suche nach einer intakten stimmungsvoll und idyllischen Seite der Welt. „Nur mit dem Herzen sieht man gut“, wurde sie 1995 von von einer Freundin zitiert.

Arbeitsweise:

„Ich nehme Eindrücke auf – die mir später im Atelier aus den Fingern hinaus in die Farbe einfließen“, so beschrieb sie es selbst einmal. Diese Eindrücke und Einflüsse resultieren auch aus den zahlreichen Studienreisen von Europa über Australien bis in die Südsee und spiegeln sich in den vielfältigen Motiven wieder.

Ob Tiere, Gebäude, Landschaften, Menschen oder Stimmungen, meist entstehen im ersten Schritt postkartengroße Pastell- oder Aquarellskizzen, denen oft eine kraftvolle Unmittelbarkeit innewohnt, um dann in Öl- und Aquarellwerken „erlöst“ zu werden.

Roswitha Clages arbeitet mit der Lasurtechnik; Farbschicht um Farbschicht überlagern sich fortwährend. Mischtöne werden erzeugt, ohne die Farbreinheit und damit die Leuchtkraft der einzelnen Farbtöne zu zerstören. Die eingesetzte Vielzahl von Farben in einem Objekt erzeugt so eine Farbwelt in den einzelnen Werken, die organischer Natur ist und gleichsam die Gesamtheit der Natur erzeugt.

Der konsequente Umgang mit Goethes Farbenlehre und die Vermeidung von deckenden Farben, sowie sparsamster Einsatz von schwarz, ist das Rezept ihres Schaffens und Grundlage des Eindrucks des scheinbar spielerischen Umgehens mit Farbe. Die so geschaffenen durchscheinenden Farbflächen, deren Farbigkeit sich je nach Lichteinfall verändert, erzeugen diese Lebendigkeit in den Bildern. In Ihren Werken “leuchtet das Untere durch das Obere und das Obere belichtet das Untere“.

Landschaft zeigt sich bei Clages oft als dynamische, farbige Flächen, sie sagt selber: „Meine Erlebniswelt ist die Farbe – die bewegte Farbfläche.“

Landschaften bleiben als Gerüst und Anregung erhalten, werden aber durch die Maltechnik teilweise aufgelöst. So erinnern bedenkenlos gesetzte komplementäre Farbkontraste an die Farbheftigkeit von August Macke.

Gekonnt hingeworfene Konturen, die Wahl und individuelle Umsetzung von Perspektive, der oft überbetonte Rhythmus im Bild und der Einsatz von Lasurtechnik sind bezeichnend für ihr gesamtes Werk.

„Ich suche das Licht in der Farbe“ sagte sie einmal. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sie konsequent im Arbeitsrhythmus, dem Rhythmus der Natur folgt. Malen war ihr ein Genuss im farbigen Schauen der Schichten. Es scheint oft als wären Sonnenstrahlen in die Werke von Roswitha Clages eingearbeitet. Die Künstlerin saugte das Licht des Jahres in Form von Motiveindrücken ein, um nach eigenen Worten dann „die ganze Ernte mit in den November zu nehmen“ auch um diesen dunklen Monat „mit innerem Feuer zu durchglühen“. Alsdann, im Frühjahr es wiederkehrend für sie hieß: „Mit der beginnenden Helle wird es zart und helle auch in mir“.

Die Anzahl der hinterlassenen Arbeiten von Roswitha Clages ist enorm. Eine Großzahl befindet sich in Privatbesitz.